Cloud oder nicht Cloud – wohin mit Big Data?

22.10.2019

Verglichen mit 2016 setzten 2018 dreimal so viele kleine und mittlere Unternehmen Big Data ein. Das bekräftigt unter anderem eine aktuelle Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) aus Bonn. Unter dem Strich ist es allerdings nur jedes siebte kleine und mittelständische Unternehmen. Damit liegen die deutschen Unternehmen geringfügig über dem EU-Durchschnitt, wobei Baden-Württemberg und Bayern Spitzenplätze einnehmen.

Pro und Contra Wolke

Häufig werden Sicherheitsargumente gegen eine Cloud-Lösung angeführt. Diesen Aspekt hat der „Cloud-Monitor 2019“, durchgeführt von Bitkom und der Beratungsgesellschaft KPMG, untersucht. 73 Prozent der Cloud-Gegner befürchten einen unberechtigten Zugriff auf ihre Daten. 2017 betrug dieser Anteil 63 Prozent, er steigt seit Jahren kontinuierlich. Die Hälfte (51 %) der befragten Unternehmen fürchten darüber hinaus Unklarheiten hinsichtlich der Rechtslage. Bitkom und KPMG halten dagegen: „Anbieter, die den Datenschutz vernachlässigen, sind sofort aus dem Rennen. Sicherheitsbedenken sollten die Digitalisierung im Unternehmen nicht ausbremsen“. Denn welches Unternehmen treibt schon den Security-Aufwand, den zertifizierte Rechenzentren bieten: zum Beispiel redundante Strom- und Datenleitungen, aufwendige Vorkehrungen für Brandschutz und Kühlung, Zutrittskontrollen sowie Backup-Services an verteilten Standorten. Ganz zu schweigen von der jeweils aktuellsten Schutzsoftware, Firewall und Verschlüsselungs-Technologie. Was neben der IT-Security noch für die Cloud spricht: ihre unbegrenzte Skalierbarkeit. Wer den Speicherplatz im Netz mietet, kann Ressourcen auf Zuruf flexibel ausbauen – ein wichtiges Argument im Hinblick auf die sprunghaft ansteigenden Datenmengen im Industrie 4.0-Umfeld.

Cloud-Kriterien

Worauf sollten Unternehmen in Baden-Württemberg bei der Wahl Ihres Cloud-Partners achten? Unverzichtbar ist natürlich die Konformität mit den Regeln der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Die ist inzwischen bei allen deutschen Anbietern garantiert. Wichtig ist darüber hinaus eine transparente Sicherheitsarchitektur mit dazugehörigen Kontrollen, sowie die Möglichkeit der End-to-End-Verschlüsselung. Dabei werden die Daten bereits auf dem Anwenderrechner verschlüsselt und bleiben das auch im Laufe der Übertragung und während der Speicherung auf dem Cloudserver. Ebenso wichtig ist auch der Standort des jeweiligen Rechenzentrums – er entscheidet darüber, welche Datenschutz-Gesetze angewandt werden müssen. Amerikanische Behörden haben inzwischen mehrfach gerichtlich bestätigt, dass der europäische Datenschutz nicht für US-Firmen gilt, die hier tätig sind. Microsoft OneDrive for Business, Dropbox Business wie auch Box Business unterliegen demnach ausschließlich US-Recht – inklusive Zugriff durch US-Behörden. Noch unsicherer ist ein Provider-Standort in Fernost. Die indische Regierung kann auf Basis des „Information Technology Act“ ohne Gerichtsbeschluss sämtliche Daten mitlesen. Wer sichergehen will, wählt einen Anbieter, dessen Serverfarmen in Deutschland beziehungsweise in seiner Nachbarschaft stehen. Dann ist auch die räumliche Nähe für kurze, persönliche Abstimmungsprozesse gesichert.

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