Schwäbisches IT-Zentrum wächst

30.10.2012

Mit etwa 8.000 IT-Unternehmen ist die Region Stuttgart einer der erfolgreichsten europäischen Standorte für Unternehmenssoftware und IT-Dienstleistungen. Vor allem im südwestlichen Teil der Region – im Raum Böblingen – schlägt das Herz der schwäbischen IT-Industrie.

Neben den Deutschlandzentralen und Forschungseinrichtungen von HP und IBM hat sich in den vergangenen 15 Jahren das Softwarezentrum Böblingen/Sindelfingen als Standort für mittlerweile 95 Unternehmen der Branche etabliert.

Auf derzeit 9.000 qm Büroflächen arbeiten Softwarehersteller und IT-Dienstleister, die schwerpunktmäßig die zahlreichen industriellen Anwender der Region mit Lösungen versorgen.

"Nach zwölf Neuzugängen in diesem Jahr platzen wir aus allen Nähten" beschreibt der Geschäftsführer des IT-Zentrums, Hans-Ulrich Schmid, die Situation seines Business Campus. "Deshalb ergänzen wir die Gebäudeflotte in Böblingen um ein neues Flaggschiff mit knapp 3.000 qm." Vier Millionen Euro nimmt das Softwarezentrum für den Neubau in die Hand. Der Spatenstich mit den Oberbürgermeistern der Städte Böblingen und Sindelfingen, Wolfgang Lützner und Dr. Bernd Vöhringer, erfolgte am Montag.

Drei von vier Stockwerken des neuen Gebäudes sind schon vermietet. Der IT-Dienstleister SPIRIT/21, mit mehreren hundert Mitarbeitern in etwas mehr als zehn Jahren zu einem der größeren Player in der deutschen IT-Landschaft geworden, baut seinen Hauptsitz am Standort weiter aus.

"Bei uns werden die härteren Nüsse geknackt, wir sind Zulieferer vieler schwäbischer Industrieunternehmen" beschreibt der Leiter des Softwarezentrums die Ausrichtung der meisten Firmen seines IT-Hauses. Durch die unmittelbare Nähe zum Werk Sindelfingen der Daimler AG hätten viele IT-Lieferanten des Autobauers ihre Niederlassung in Böblingen aufgebaut. Vom Wachstumsmarkt Car IT und der hohen Nachfrage nach IT-basierten Mobilitätslösungen profitierten viele Unternehmen. Firmen des Centers beschäftigten sich beispielweise mit Carsharing-Ideen wie dem erfolgreichen Daimler-Projekt Car2Go oder auch Fragestellungen aus dem Bereich Elektromobilität.

Aber auch zur Energiewende leisteten die schwäbischen IT-Tüftler ihren Beitrag. So werde die Smart-Home-Lösung eines großen Energieversorgers in Böblingen entwickelt. "An diesem Projekt zeigt sich auch, wie gut vernetzt im schwäbischen Silicon Valley gearbeitet wird". Die Software zur Gebäudesteuerung sei ein Produkt des Zusammenspiels eines Herstellers aus dem Softwarezentrum und dem IBM Labor Böblingen, das mit etwa 1.500 Forschern und Entwicklern ein wichtiges Entwicklungszentrum der IBM ist.

"Unser Modell funktioniert, der dritte Erweiterungsschritt war nicht der letzte", sieht Hans-Ulrich Schmid das Zentrum dauerhaft auf Wachstumskurs. Der Erweiterungsbau sei Teil eines Entwicklungsszenarios mit dem in den nächsten Jahren die Büroflächen der Mitgliedsfirmen schrittweise verdoppelt werden könnten.

Über das Softwarezentrum

Das Softwarezentrum gehört mit über 95 Mitgliedsfirmen und 9.000 qm Büroflächen zu den größten branchenbezogenen Technologiezentren in Europa. Es bietet seinen Mitgliedern günstige Flächen, umfassende Unternehmensservices und gute Kooperationsmöglichkeiten.

Weitere Informationen finden sich unter http://www.softwarezentrum.de