Hazel Hen ist noch besser als gedacht
13.07.2016Der Supercomputer Hazel Hen des Höchstleistungsrechenzentrums der Universität Stuttgart (HLRS) steht mit seiner Leistungsfähigkeit im realen Anwendungsbetrieb im weltweiten Vergleich auf Platz zwei. Dies ist das Ergebnis der aktuellen High Performance Geometric Multigrid (HPGMG) Benchmark-Liste. Hier übertrifft der Stuttgarter Rechner deutlich teurere und größere Systeme, die in der Weltrangliste der Top 500 über ihm stehen. Dort rangiert der HLRS-Rechner Hazel Hen derzeit auf Platz neun und ist damit der schnellste Supercomputer in der EU.
Der Unterschied erklärt sich durch unterschiedliche Messverfahren. Das Top-500-Ranking misst das theoretische Leistungsvermögen der Rechner, während das HPGMG-Benchmark den Nutzen für die Anwender im Praxisbetrieb in den Vordergrund stellt. Hier wird die Fähigkeit zur Lösung großer Ingenieursprobleme getestet, zum Beispiel bei Strömungs-Berechnungen. „Wir sind stolz darauf, unseren Platz unter den Top-10 in der TOP 500-Liste verteidigt zu haben“, betont der Direktor des HLRS, Prof. Michael Resch. „Unser hervorragendes Abschneiden im HPGMG-Benchmark, einem Test unter realen Arbeitsbedingungen, ist uns jedoch viel wichtiger. Denn für uns steht der Nutzen unserer Technologien für unsere Anwender an vorderster Stelle.“
Im Oktober 2015 wurde mit Hazel Hen die vorerst finale Ausbaustufe des CRAY XC40-Supercomputers am HLRS in Betrieb genommen. Seitdem haben Anwender aus allen Bereichen der Wissenschaft und der Industrie die Möglichkeit, das Leistungsvermögen des HLRS-Supercomputers für ihre Forschungsarbeiten zu nutzen. Die Dienstleistungen stehen sowohl für große und mittelständische als auch für kleine Unternehmen im Rahmen eines „pay-per-use“-Modells zur Verfügung. Auch für die extrem umfangreichen Rechenoperationen beim Erstellen eines Animationsfilms wurde das HLRS in der Vergangenheit genutzt: Die Biene Maja hat in Stuttgart fliegen gelernt.
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